Wie mensch sich gegenüber Sanitäter und Gefängnisärzt innen verhält

Aus Gefangenenratgeber

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18.1. Wie man sich gegenüber Sanitäter und Gefängnisarzt verhält

Hast du Beschwerden, mit denen du nicht allein fertig wirst, so bist du auf die Gefängnismedizin angewiesen. Du kannst dich jedoch nicht darauf verlassen, daß du automatisch die notwendige Behandlung bekommst. Es sind schon einige Anstrengungen nötig, um überhaupt ernstgenommen zu werden. Wir beschreiben zunächst, wie man sich allgemein gegenüber der Gefängnismedizin verhalten kann. Anschließend zeigen wir an einem konkreten Beispiel, wie man sich gegen die Gleichgültigkeit des_der Gefäng­nisarztes_ärztin durchsetzen kann.

Wie man an den_die Arzt_Ärztin rankommt

Wenn man wegen eines normalen Krankheitsfalls - und nicht wegen eines Notfalls - zum_r Arzt_Ärztin will, geht das so vonstatten, dass man dem_der Stationsbeamten_in bei der Frühstücksausgabe dieses meldet. Vergisst man es in der Hektik der Essensausgabe, muss man bis zum nächsten Tag warten. Der_Die Stationsbeamte trägt einen ohne irgendwelche Rückfragen nach Art der Erkrankung in eine Liste ein, die er_sie sodann dem_der Sanitäter_in gibt. Diese_r sucht einen dann in der Regel ziemlich bald - bei Strafgefan­genen noch vor Arbeitsbeginn - auf und fragt, was anliegt. Nun kommt es darauf an, ihm_ihr glaubhaft zu versichern, dass es sich um eine ernsthafte Sache handelt, nämlich eine solche, die er_sie nicht selbst behandeln kann und die einem den Arbeitsantritt verunmöglicht. Was der_die Sani mit ein paar Pillen selbst behandeln zu können glaubt, sind insbesondere Grippe, Verdauungstörungen, Kopfschmerzen und kleine äußerliche Verletzungen. Andere Erkrankungen - wie Kreislaufprobleme - wird er_sie mittels seines Blutdruckmessers einer Vorkontrolle unterziehen. Was ihm_ihr gemeinhin wirklich imponiert, sind - abgesehen von deutlich sichtbaren Symptomen - all jene Schmerzen, die in den internistischen Bereich fallen, also die inneren Organe, wie Magen, Lunge, Leber etc. Natürlich nur dann, wenn einem nicht gerade zuvor röntgenologisch, labortechnisch oder sonstwie „notorisches Simulantentum" nachgewie­sen wurde.

Bei Zahnschmerzen

Mit Zahnschmerzen muss man sich bei der Frühstücksausgabe vom Stationsbeamten in die Zahnarztliste eintragen lassen und wird dann ohne weitere Rückfragen seitens des Sanitäters zur Behandlung vorge­führt. Da der_die Zahnarzt_ärztin im allgemeinen jedoch nur ein - oder zweimal in der Woche die Anstalt besucht, muss man meistens dennoch recht lange warten, ehe etwas passiert. In der Zwischenzeit kann man sich von dem_der Sanitäter_in relativ problemlos mit Schmerztabletten versorgen lassen. Handelt es sich, wie bei einer Wurzelvereiterung, um wirklich unerträgli­che Schmerzen, die praktisch nicht vorgetäuscht werden können, kann man „Glück" haben und in die Zahnklinik ausgeführt werden. Das allerdings erst dann, wenn man vor Schmerzen eine ganze Nacht lang getobt und um Schmerztabletten gebettelt hat.

Die Vorführung beim Arzt

Hat man die Klippe Sanitäter_in erfolgreich umschifft, wird man erforderli­chenfalls vom Arbeitsantritt freigestellt und hat darauf zu warten, dass man dem_der Arzt_Ärztin vorgeführt wird. Zu Gehunfähigen kommt der_die Arzt_Ärztin im Laufe des Tages auf die Zelle. Die Vorführung vollzieht sich stations­weise. D.h., der_die Stationsbeamte, sucht sich zu einem bestimmten Zeit­punkt diejenigen Gefangenen seiner Station zusammen, die der_die Sanitäterin in die Arztliste eingetragen hat. Er_Sie stellt sie am Zwischengitter bereit. Dort werden sie von einem_r Verfügungsbeamten übernommen. Diese_r geleitet sie zum Revier, der Krankenabteilung, wo sie ein_e Sanitäter_in empfängt und ins Wartezimmer bringt. Da man die Stationen zur Ver­meidung von Leerzeiten im allgemeinen viel zu früh abruft, beginnt nun eine sehr lange Wartezeit, die allerdings zum Gespräch mit Gefangenen von anderen Stationen genutzt werden kann. Das Wartezimmer des_der Arztes_Ärztin wird dadurch zu einer Art interstationärer Knastnachrichten­börse. Der_Die Arzt_Ärztin trägt die vorgetragenen Beschwerden stichwortartig in die Krankenakte ein und weist den_die dabeisitzenden Sanitäter_in an, dem_der Gefangenen künftig bestimmte Medikamente zu verabreichen. Die Medika­mente werden morgens in Tagesrationen ausgegeben. Bei diesen Medi­kamenten handelt es sich - zumal wenn der_die Gefangene zum erstenmal beim Arzt aufkreuzt - gemeinhin um Schmerz- oder Beruhigungsmittel, mit denen man im Knast recht großzügig operiert. Chancen auf eine ernsthafte Untersuchung oder gar Überweisung an eine_n Facharzt_ärztin hat der_die Gefangene nur bei sichtbar akuten schweren Erkrankungen oder nach seinem x-ten Vorstelligwerden wegen derselben Beschwerde. (Wer laufend mit anderen Krankheiten erscheint, gilt eh als Simulant.)

Versuche eine_n Facharzt_ärztin zubekommen

Wenn der_die Arzt_Ärztin bereit ist, das Leiden überhaupt ernst zu nehmen, kommt es nicht darauf an, eine Untersuchung oder Behandlung bei ihm zu erreichen, sondern zu einem Facharzt_ärztin zu kommen. Knastärzte_innen sind meistens nicht nur restlos gleichgültig, sondern auch noch total unfähig: oft sind sie ehemalige Militär- oder gescheiterte Privatärzte_innen. Hier empfiehlt sich jedoch eine andere Vorgehensweise als bei dem Sanitäter: während man versuchen kann, letzteren mit einer sicher vorgetragenen Selbstdiagnose zu verunsichern, würde man den Arzt damit nur gegen sich aufbringen. Er ist der Arzt, und er wili diagnostizie­ren. Er läßt sich von einem gefangenen Patienten nicht vorschreiben, was er zu tun hat. Wenn du sagst: Ich habe Magengeschwüre, wird er dir am Magen herumdrücken' und herablassend lächelnd irgendetwas gegen Magenschmerzen verschreiben. Wenn du hingegen die Symptome von Magengeschwüren schilderst und ihn erwartungsvoll anschaust, wird er dir mit sorgenvoller Miene eröffnen, daß du vielleicht Magengeschwüre hast. Dann mußt du ihn fragen, ob es denn unbedingt erforderlich ist, geröntgt zu werden - ob er das nicht auch so mit Pillen behandeln könne. Er wird dir sagen, daß es doch schon sicherer ist, den Magen zu röntgen Auf diese Weise laßt sich mit einiger Energie und taktischem Geschick eine Ausführung zu einem Facharzt erreichen. Natürlich klappt das nicht bei jedem Arzt. Mancher gibt erst nach, wenn man ihn massiv damit bedrängt, daß man sich an Mediziner draußen oder an die Presse wendet und daß man notfalls auch bereit ist, ihn wegen unterlassener Hilfelei­stung anzuzeigen. Schmerzen am,,arztfreien" Tagodernachts Wenn man an einem arztfreien Tag oder nachts von Schmerzen überfal- gegensprechanlage oder den Notrufknopf) betätigen. Man schildert dann dem Beamten, den man über die Sprechanlage erreicht oder der kommt, was einem fehlt. Der verspricht dann, „gleich" einen Sanitäter vorbeizu­schicken. Das kann jedoch Stunden dauern. Wenn man wirklich akute Schmerzen hat, empfiehlt es sich, sich nicht von unwirschen Zurechtwei­sungen und Versprechungen von sehen des diensttuenden Beamten abschrecken zu lassen, sondern immer wieder (zumindest alle Viertel­stunde) die Klappe zu drücken und am besten auch noch gegen die Tür zu trommeln, so daß auch die Gefangenen in den Nachbarzellen sich beschweren. Nur so hat man einige Gewähr, daß in absehbarer Zeit tatsächlich ein Sanitäter erscheint. Im folgenden zeigen wir an einem konkreten JJeispiel, wie man sich mit seiner Krankheit und dem Gefängnisarzt auseinandersetzen kann: Du spürst etwas Jede Krankheit beginnt irgendwann einmal. Es kann sein, daß du lange ihre ersten Anzeichen übersehen ' hast, bis die Signale eines Tages unüberhörbar werden, die dir dein Körper schickt. Hier soll jetzt beschrieben werden, was ein Gefangener im Knast tun kann, wenn er solche Symptome, die nicht gleich, wie bei den akuten Notfällen, unüber­sehbar sind, an sich bemerkt. Dazu nehmen wir ein Beispiel: Gesetzt den Fall, du bemerkst eines Tages, daß deine beiden Kniegelenke bei Kniebeugen knacken und ziemlich deutlich knirschen. Irgendetwas ist damit nicht in Ordnung. Aber du hast keine Schmerzen. Es hört sich so an, als ob in deinem Kniegelenk die „Schmiere" fehlt. Du meldest dich zum Arzt. Am besten machst du das schriftlich. Der normale Weg ist 2war, sich beim Sanitäter in die Liste eintragen zu lassen - aber zweckmäßiger ist es für dich, du schreibst dem Arzt gleich ausführlich, welche Symptome du bemerkt hast. Diesen Brief muß er in die Krankenakte ablegen und dazu seinen Kommentar abgeben, und allein das Vorhandensein dieses Briefs in der Akte kann bedeuten, daß er dich überhaupt gründlich untersucht - soweit er dazu fähig ist und Geräte hat. Du könntest schreiben: „Die beiden Kniegelenke knacken und knirschen, wenn sie wie bei Kniebeugen in einem größeren Winkel bewegt werden. Schmerzen spüre ich keine. Manchmal spüre ich bei Bewegungen im Gelenk eine geringe, kaum wahrnehmbare Hem­mung. Das Symptom habe ich vor meiner Inhaftierung noch nicht bemerkt. Es kann auf den ständigen Bewegungsmangei und die damit verbundene mangelnde Durchblutung zurückzuführen sein." I I I

18.1. Sanitäter und Gefängnisarzt 5 Du gehst zum Arzt Du wirst dann an einem der nächsten Tage von einem Grünen zum Arzt geführt. Möglicherweise kommt er auch zu dir auf die Zelle. Er wird deinen Brief durchlesen und dann dein Gelenk untersuchen. Du wirst ihm vorführen, wie das Geräusch entsteht, und wenn er nicht schwerhö­rig ist, wird er es auch hören. Er wird das Gelenk an beiden Beinen betasten und es hin- und herbewegen, wird mit seinem Reflexhammer drauf klopfen und dann sagen, daß er nichts feststellen kann. Damit wärst du normalerweise abgefertigt, wenn nicht dein Brief in der Krankenakte wäre. Der Arzt schickt dich zum Röntgen. Von deinen beiden Gelenken werden je zwei Aufnahmen gemacht. Du sollst in einer Woche wieder­kommen. Du wartest, und nach einer Woche meldest du dich wieder zum Arzt. Er sagt dir, die Röntgenaufnahmen sind fertig, und er geht schnell nach nebenan, um sie sich anzusehen. Dann kommt er wieder und sagt, er könne darauf nichts erkennen, aber er würde sie zum Röntgenologen schicken. Nach einiger Zeit ist auch der Bescheid des Röntgenologen da. Er konnte keine krankhafte Veränderung im Gelenk feststellen. - Hier darfst du nicht den Fehler machen, diese Auskunft einfach hinzunehmen. Laß dir den Befund des Röntgenologen zeigen, lies genau was drauf-steht, laß es dir erklären. Nachdem man dir also gesagt hat, daß nichts krankhaftes an deinen Gelenken festzustellen ist - obwohl es kein gesundes Gelenk gibt, das knirscht - bist du-nahe dran'aufzugeben. Das wäre aber ein Fehler. Denn die ersten, oft harmlos wirkenden Anzeichen von Krankheiten sind meistens von praktischen Ärzten und erst recht von den Knastärzten überhaupt nicht zu erkennen. Auch Röntgenaufnahmen sagen oft nur dem Facharzt etwas, und selbst die Spezialärzte können sich über solche Anzeichen auf Röntgenaufnahmen uneins sein, ebenso wie über die Deutung geringfügiger Symptome, die sich noch nicht endgültig zu einer eindeutigen Krankheit ausgewachsen haben. Außerdem: manche Krankheiten können nur im Frühstadium geheilt werden. Obwohl der Arzt offenbar nicht weiß, was mit deinem Gelenk los ist, verschreibt er dir eine Salbe, die du dreimal am Tag draufschmieren sollst. Sie besteht aus verdünntem Bienengift und soll die Durchblutung anregen. Du kannst die Salbe verwenden, weil du ihre Zusammenset­zung und ihre Wirkung kennst. Bei Medikamenten, die dir unklar sind: Vorsicht! Und erst recht dann, wenn offensichtlich noch nicht einmal Medikamente nicht. Bestehe immer darauf, den Namen des Medika­ments genannt zu bekommen. Merke ihn dir, schreibe ihn auf. Erkundige dich bei Freunden und Ärzten draußen. Im Kapitel 21 „Medikamente" findest du die Beschreibung einiger Arzneimittel. Arzt und Patient Immer wenn man mit Ärzten zu tun hat, befällt einen ein leichter Wahn - der Wahn des Respekts und der Wahn der eigenen völligen Ohnmacht. Das geht soweit, daß man erstarrt. Man fühlt sich so, als wäre man „weggetreten". Im Umgang mit anderen Menschen benimmt man sich einigermaßen lebendig - im Umgang mit Ärzten wirkt man wie eine Leiche: starr, sagt nichts, laßt alles mit sich machen. Ich glaube, die meisten Patienten ließen sich sogar ohne Widerspruch umbringen, wenn es dabei nur recht „medizinisch" zugeht. Aus demselben Grund werden „falsche Ärzte" oft erst nach vielen Jahren entlarvt. Es umgibt die Ärzte ein heiliger Schein. So ist es dir beim Arzt ergangen, und nachher ärgerst du dich drüber Du ärgerst dich vor allem, weil du nichts gefragt hast. Das lag nicht nur daran, daß es zu schnell ging, sondern daß du wie erstarrt warst. Du hättest fragen sollen, worauf ein solches Symptom wie das Knacken im Gelenk hinweisen kann, woher es kommen kann. Du hättest sagen müssen, daß ein Facharzt (in diesem Fall ein Orthopäde) das Gelenk untersuchen soll, daß du zu dem Zweck eine Ausführung beantragst. Du hättest dir auch die Röntgenbilder zeigen lassen sollen. Schließlich sind das deine Beine, und du hast ein Recht, selber zu sehen, was damit ist -noch dazu sind Röntgenaufnahmen wegen der damit verbundenen Strah­lenbelastung des Körpers nicht ohne Risiko, also müssen sie für dich auch einen Wert haben, und den haben sie nur, wenn du sie auch betrachten kannst. Du hättest fragen sollen, warum der Arzt dir eine Bienengiftsalbe verschreibt, wozu die gut sein soll, was sie an deinem Gelenk ändern soll. Du hättest fragen müssen, ob der Schaden am Gelenk auf mangelnde Bewegung zurückzuführen ist, und falls der Arzt dem zustimmte, hättest du darüber ein schriftliches Attest verlangen sollen. Alles das hast du nicht getan, weil du dich, sobald du beim Arzt eingetreten bist, in einen bescheuerten „Patienten" verwandelt hast. Beim nächsten Hofgang redest du mit einem Mitgefangenen über die Sache. Du erfährst, daß es ihm genauso gegangen ist. Und daß man von I 18.1. Sanitäter und Gefängnisarzt 7 diesem Arzt immer nur hört, was man nicht hat, nie aber was man hat. Wenn einer Schmerzen im Magen spürt, sind es „Muskelschmerzen". Es sind aber auch „Muskelschmerzen", wenn er sie woanders spürt. Die Knastärzte scheinen sich, jeder für sich, irgendwie auf bestimmte Krank­heiten spezialisiert zu haben. Dieser hier hat sich auf Muskelschmerzen spezialisiert. Er findet sie bei jedem zweiten, schließlich sind Muskeln überall. Und gegen Muskelschmerzen braucht es keine Therapie, weil sie von selber wieder vergehen. So wie die Schmerzen, die er feststellt, immer dieselben sind, sind auch die Medikamente oft dieselben. Sie scheinen überall zu wirken: am Kopf, am Fuß, genauso im Bauch, am Rücken - es sind immer dieselben Pillen. Nachdem dir klargeworden ist, daß du nie erfahren wirst, was du hast, wenn du dich auf diesen Arzt verläßt, stellst du einen Antrag auf Untersuchung bei einem Facharzt. Dazu brauchst du die Zustimmung des Anstaitsarztes. Da er sie ungern geben wird, ist es zweckmäßiger, ihm wieder einen Brief zu schicken, den er wieder in seine Krahkenakte einheften muß (überhaupt solltest du immer dafür sorgen, daß in ihren Akten hauptsächlich deine Angaben sind und nicht ihre!). Du beschreibst in dem Brief, daß du über die Symptome, die du bemerkst, beunruhigt bist, weil sie möglicherweise auf eine später nicht mehr heilbare Gelenkerkrankung hinweisen. Ist der Arzt ein besonders sturer Bock, kannst du noch hinzufügen: Eine Verweigerung der fachärztlichen Untersuchung müßtest du als vorsätzliche Körperverletzung betrachten, da aus einer später nicht mehr heilbaren Gelenkerkrankung für dich eine lebenslange Invalidität erwachsen kann. Wenn es dir möglich ist, besorgst du dir jetzt von draußen oder wenig­stens aus der Anstaltsbücherei Bücher über Krankheiten. Vielleicht findest du irgendwo einen Hinweis auf speziellere Bücher, oder du läßt dir ein spezielles Buch über Gelenkkrankheäten von draußen besorgen. Eine Liste von Büchern, die für die Suche nach Antworten brauchbar sind, findest du im Anhang. Du beginnst dein Symptom zu studieren Dazu ist allerdings zu sagen, daß man sich dabei leicht auch verirren kann. Jeder von uns kennt den Effekt, daß man glaubt man hat Krebs, wenn man nur ein Buch über Krebs gelesen hat. Und man glaubt man hat Schizophrenie, wenn man nur ein Buch über Schizophrenie geiesen hat. Man sollte sich also ruhig etwas Zeit lassen und nicht immer glauben, man hätte schon das, was man gerade gelesen hat. Außerdem sind nicht ptom möglich, sondern jede Krankheit, die einer hat, hat auch ihre Individualität, das heißt: sie ist nicht einfach „die" Krankheit, wie sie im Buch steht, sondern es ist „deine" Krankheit, Sie ist so typisch wie dein Körper typisch für das Menschengeschlecht ist, aber auch so untypisch wie dein eigenes Leben im Verhältnis zum Leben aller übrigen Men­schen. Es könnte auch sein, daß die Krankheit viel mehr mit deinem ganzen Leben als mit deinen Knochen oder anderen Organen zu tun hat - und daß dein Körper nur der Resonanzboden für einen seelischen, depressiven Grundton ist, der von deinem Denken und Fühlen ausgeht.